VERSPANNUNG

Alice Bahra, Katalogtext BeRUF KÜNSTLERIN // ein Paradigmenwechsel 2010

DIE SEHNSUCHT HÄLT MICH IN DER SCHWEBE, DIE BALANCE ZU HALTEN IST MEIN LEBEN
Mein Körper ist ein Raum mit vielen Ebenen und Projektionsflächen, in denen ich lebe, denke und fühle. Sie zu ergründen und sichtbar zu machen, will ich durch das Arbeiten mit Räumen erreichen.
Ich verschaffe mir Klarheit über ihre Bedeutung, ich betrete diese Räume, halte Zwiesprache, erfahre dabei mich, setze sie in Beziehung zu weiteren, größeren Räumen. Es gibt objektive und subjektive Überlegungen. Objektiv sind die Gesetze des Raumes und seine Geschichte. Subjektiv sind meine Gedanken, meine Erfahrungen, meine Biografie. Beides verschmilzt in der Arbeit.
Durch die Wende habe ich einen gesellschaftlichen Zusammenbruch erlebt, der großen Einfluss auf meine künstlerische Entwicklung hatte. Die politischen Verhältnisse haben auf mich gewirkt, mich herausgefordert Haltung zu beziehen, zu jeder Zeit.
Balance, Schwebe und Leichtigkeit sichtbar und erfahrbar zu machen, ist mein Anliegen.

VERSPANNUNG

2010, Frauenmuseum Bonn
BeRUF KÜNSTLERIN // ein Paradigmenwechsel